Die demografische Entwicklung der Welt zu betrachten, ist ein alter Hut. Aber auch dieser alte Hut ist so wichtig wie eh und je, da Bevölkerungsentwicklung langsam verläuft und daher als Thema nicht schnell inaktuell wird.
Dieser Artikel enthält eine Zusammenfassung zentraler Aussagen der unten angeführten Quellen und meine Schlussfolgerungen hieraus.
Die globale Weltbevölkerung wird weiter anwachsen, jedoch wird sich deren globale Verteilung erheblich verändern. Für das Jahr 2100 werden zwischen 8,8 und 10,9 Mrd. Menschen erwartet. Der bevölkerungsreichste Kontinent wird dann Afrika sein.
Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung wird von heute (2021) ca. 28 Jahren auf ca. 34 Jahre im Jahr 2050 steigen. Das deutet darauf hin, dass bei sinkender Geburtenrate die steigende Lebenserwartung stärker zur Triebkraft des Bevölkerungswachstum wird. Damit einher gehen die Mega-Themen „Alterung der Gesellschaften“ und „Bildung“.
Steigende Lebenserwartung und die damit korrespondiere verbesserte Bildung haben die Wanderung in die Städte im Gepäck. Urbanisierung ist ein mit der globalen demografischen Entwicklung einhergehender Megatrend.
Heutzutage sehr bevölkerungsreiche Regionen werden möglicherweise in absoluten Zahlen erheblich an Bevölkerung verlieren. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt werden im Jahr 2100 Indien, Nigeria, China und die USA sein. Allerdings werden China und die heutzutage noch führenden Industriestaaten in Sachen Bevölkerung erheblich schrumpfen und dabei ein massives Arbeitskräfteproblem bekommen. In Europa zeichnet sich dieses heute bereits ab, in China ist es durch den sozialen Wandel noch nicht in gleichem Maße offensichtlich. Dieser Arbeitskräfte-Mangel wird eine der zentralen Weiterungen des Demografie-Themas, das massive Auswirkungen auf Reichtum, internationalen Einfluss, soziale Sicherheit, namentlich Alterssicherung, Gesundheitsversorgung und dessen Finanzierung sowie Chancen-Gerechtigkeit haben wird.
In demokratischen Staaten wird (ruheständlerisches) Alter über mehr Entscheidungsgewalt verfügen als (arbeitende) Jugend. Das gefährdet den Generationen-Zusammenhalt und birgt eine erhebliche Gefahr für gesellschaftliche Konflikte unbekannten Ausmaßes. Vorboten hierfür sind bereits heute zu erahnen.
Risiken und Chancen
Risiken
- Konflikte zwischen aufstrebenden und herabgestuften Weltregionen
- Verteilungskonflikte zwischen Alt und Jung in den alternden Gesellschaften, untergewichtete Abbildung von Arbeit und übergewichtete Abbildung von Alter im demokratischen Prozess.
- Versorgungsengpässe in weiten Regionen in hochwertigen Dienstleistungen (s. Gesundheitsversorgung in Rumänien heute).
- Seniorisierung des gesellschaftlichen Klimas in den heutigen Industrienationen.
- Nachlassende Migration aus aufstrebenden Regionen in Industrieregionen, dadurch wird demografischer Ausgleich fraglich.
- Einige bevölkerungsreiche Länder der Zukunft haben keine Tradition im Einnehmen einer führenden Rolle. Hat das Konsequenzen? Wenn ja, welche?
Chancen
- Ausgleich der ungleichen Vermögensverteilung durch Aufwertung von (knapper) Arbeit
- Nachlassende Migration aus aufstrebenden Regionen in Industrieregionen
- Zwang zur Produktivitätssteigerung durch Innovation aufgrund geringer werdender Produktivtätspotenziale
- Rückkehr zur Wert-Preis-Äquivalenz in der Bewertung von Assetklassen
- Abnehmende Ungleichheit in der Welt
- Zum Stillstand kommende CO2-Anreicherung in der Atmosphäre
Quellen
Wikipedia Stichwort „Weltbevölkerung“, Stand 09.02.2021
BR Wissen, Artikel 11.11.2020 „Über 7,8 Milliarden Menschen auf der Erde“
Tageeschau.de, Artikel vom 15.07.2020, „Neue Prognose: Weltbevölkerung schrumpft ab 2064“